Wussten Sie, dass laut der Bundesregierung bisher nur gut jedes zehnte Digitalvorhaben umgesetzt wurde1? Trotz intensiver Bemühungen bleiben viele Bürger bei Behördengängen im Digitalisierungsstau stecken, da sie persönlich erscheinen müssen. Die Zufriedenheit der deutschen Behörden mit der digitalen Verwaltung ist gering, was im starken Kontrast dazu steht, dass über 70% der Bürger mit diesen digitalen Dienstleistungen zufrieden sind1. Ein weiteres Hindernis stellt der Föderalismus dar, der oft als Bremse für eine einheitliche Behörden Digitalisierung genannt wird. Die Verwaltungsmodernisierung kommt nur schleppend voran, und dies im Zeitalter der Technologie, wo schnelle und effiziente Lösungen dringend nötig sind.
Die Modernisierung der öffentlichen Verwaltung ist nicht nur eine Frage der Effizienz, sondern auch der Sicherheit. Ransomware-Angriffe im öffentlichen Sektor nehmen zu, was die Notwendigkeit von sicheren digitalen Strukturen unterstreicht1. Zudem sind die finanziellen Ressourcen knapp bemessen: Die Mittel für die Digitalisierung wurden von ursprünglich 377 Millionen Euro auf nur 3 Millionen Euro gekürzt1. Dieser Digitalisierungsstau beschäftigt nicht nur die Bürger, sondern gefährdet auch die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft, insbesondere in einem Technologiezeitalter, das von globalen und rasanten Veränderungen geprägt wird2.
Diese strukturellen Probleme verdeutlichen, dass eine effiziente und effektive Behörden Digitalisierung dringend erforderlich ist. Es braucht sowohl eine klare Koordination auf Bundesebene als auch sinnvolle Investitionen in digitale Infrastruktur, um Deutschlands Verwaltung fit für das 21. Jahrhundert zu machen.
Die Digitalisierung hat die Fahrzeugverwaltung effizienter gemacht. Dank moderner Technologien können Fahrzeughalter ihre Fahrzeuge bequem von zu Hause aus verwalten. So ist z.B. zum Auto Abmelden kein persönlicher gang zur Zulassungsstelle mehr erforderlich. Die erforderlichen Daten werden direkt übermittelt, wodurch Fehler minimiert werden und der Prozess reibungsloser abläuft.
Herausforderungen der Digitalisierung in deutschen Behörden
Die Digitalisierung in deutschen Behörden wird durch verschiedene Digitalisierungshemmnisse gebremst. Diese Hindernisse betreffen unterschiedliche Bereiche und erschweren die effektive Umsetzung digitaler Projekte. Die Digitalisierungsförderung ist essentiell, um die Herausforderungen zu meistern, die insbesondere durch föderale Strukturen und Finanzierungsprobleme entstehen.
Föderalismus als Digitalisierungsbremse
Föderale Strukturen erschweren die Digitalisierung in Deutschland, da die Aufsplittung von Verantwortlichkeiten eine effiziente Behördenkoordination behindert. Es fehlt an einer übergreifenden Strategie zur Digitalisierungsförderung, was die Umsetzung digitaler Projekte verlangsamt. Daher bewerten nur etwa ein Drittel der Befragten die Chancen der Digitalisierung in ihrer eigenen Behörde positiv, während rund die Hälfte Zweifel hat3.
Fehlende zentrale Koordination
Die fehlende zentrale Koordination führt dazu, dass die Digitalisierung uneinheitlich voranschreitet. Bundesbehörden werden hierbei eher positiv bewertet im Vergleich zu kommunalen und Landesbehörden, was auf unterschiedliche Digitalstrategien und Ressourcenverteilung zurückzuführen ist3. Um die digitale Transformation voranzutreiben, ist eine verstärkte Kooperation und einheitliche Behördenkoordination notwendig. Eine durchschnittliche Behörde könnte bis zu 38 Prozent der täglichen Arbeit automatisieren, was als großes Potenzial angesehen wird3.
Finanzierungsprobleme und Prioritäten
Ein weiteres erhebliches Digitalisierungshemmnis sind die finanziellen Hürden bei der Umsetzung von Digitalisierungsprojekten. Öffentliche Einrichtungen stehen oft vor der Herausforderung begrenzter Budgets, was die Projektfinanzierung erschwert4. Rund 70 Prozent der Befragten wünschen sich, dass die Verwaltung die Digitalisierung mit mehr Nachdruck verfolgt3. Der Fachkräftemangel und die mangelnde IT-Expertise im öffentlichen Sektor verschärfen diese Probleme zusätzlich4. Huawei unterstützt die Modernisierung der IT-Infrastruktur, um öffentliche Dienste effizienter und bürgerfreundlicher zu gestalten4.
Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung
Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung in Deutschland steht weiterhin vor großen Herausforderungen. Angesichts der langsamen Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) und der strukturellen Probleme der föderalen Strukturen mangelt es an einem einheitlichen Fortschritt.
Stand der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes
Die OZG-Umsetzung hat bisher nur wenige Erfolge verzeichnet. Nur 105 von 575 Verwaltungsdienstleistungen in Deutschland sind online zugänglich5. Dies zeigt, dass ein Großteil der Bürger*innen immer noch keine digitalen Lösungen nutzen kann, um Behördendienste in Anspruch zu nehmen. Weitere Informationen zur Verwaltungsdigitalisierung verdeutlichen, dass die Mehrheit der Bevölkerung wenig Verständnis für die langsame Digitalisierung der deutschen Verwaltung hat und sich von der Politik im Stich gelassen fühlt5.
Einfluss föderaler Strukturen
Ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen der Verwaltungsdigitalisierung ist der Einfluss der föderalen Strukturen in Deutschland. Die IT-Konsolidierung des Bundes läuft dreimal teurer als geplant und eine Vielzahl von IT-Großprojekten in der öffentlichen Verwaltung drohen zu scheitern6. Trotz großer Investitionen und ambitionierter Pläne, stagniert die Digitalisierung der deutschen Verwaltung seit Jahren5. Die Nutzung von Online-Behördendiensten hängt stark von den individuellen Bundesländern ab, wobei einige bereits weiter fortgeschritten sind als andere. Weiterhin zeigt eine Analyse der E-Government-Entwicklung, dass Deutschland im europäischen Vergleich nur im Mittelfeld liegt oder sogar zur Schlussgruppe gehört5.
Die Mehrheit der Bürger*innen kommuniziert aufgrund dieser langsamen Entwicklung noch immer traditionell mit den Behörden. Nur ein Viertel der Bürger*innen interagierte 2019 online mit öffentlichen Verwaltungen und bevorzugt werden weiterhin persönliche Besuche und Telefonate7. Trotz der weit verbreiteten Nutzung von Smartphones und Tablets im privaten Bereich werden diese Geräte selten für offizielle Kommunikation genutzt, was zeigt, dass viele noch auf papierbasierte Methoden zurückgreifen7.
Insgesamt zeigt sich, dass die föderalen Strukturen und die langsame OZG-Umsetzung die flächendeckende Verwaltungsdigitalisierung in Deutschland erheblich erschweren. Initiativen zur Verbesserung der OZG-Umsetzung und eine stärkere Koordination zwischen Bund und Ländern sind notwendig, um einheitliche und effiziente E-Government-Lösungen zu gewährleisten.
Mangelnde Digitalkompetenz der Bevölkerung und Behörden
Die digitale Spaltung Deutschlands zeigt sich sowohl in der Bevölkerung als auch in den Behörden deutlich. Deutschland und Spanien bilden bei den digitalen Kompetenzen die Schlussgruppe mit jeweils durchschnittlich 55 von 100 Punkten, während Finnland Spitzenreiter ist mit 63 Punkten8. Besonders auffällig ist, dass Personen ab 65 Jahren in Deutschland im internationalen Vergleich die niedrigsten digitalen Kompetenzen aufweisen8.
Ein Drittel der Bürger ist nicht ausreichend auf den digitalen Wandel vorbereitet und verschiedene Alters- sowie Bildungsgruppen stehen der Digitalisierung skeptisch gegenüber. Zudem bewerten nur 36 Prozent der Mitarbeitenden in deutschen Unternehmen mit bis zu 49 Beschäftigten das Fort- und Weiterbildungsangebot zum Thema Digitalisierung als sehr gut oder eher gut, im Vergleich zu 61 Prozent in Großbritannien8. Hier besteht ein erheblicher Nachholbedarf, um die Digitalkompetenz und damit die digitale Transformation voranzutreiben.
Ein weiterer bedeutender Punkt ist, dass Deutschland im Digital Riser Report sowohl im europäischen Vergleich als auch im Vergleich zu anderen G20-Ländern schlecht abschneidet9. Das deutsche Bildungssystem und Weiterbildungsmaßnahmen müssen die digitale Transformation stärker unterstützen, damit alle Alters- und Bildungsgruppen erfolgreich eingebunden werden können. Nur so kann die digitale Spaltung überwunden und die Bevölkerung bestens auf die Zukunft vorbereitet werden.