Die Glasfaser wird in absehbarer Zeit das Breitbandinternet ablösen. Aus diesem Grund planen viele bei der Renovierung oder beim Neubau gleich ein, Glasfaser im Haus zu verlegen. Im Vergleich zum Breitband gibt es jedoch bei der Glasfaser einige Punkte zu beachten, damit das Kabel im Haus auch geeignet verlegt wird.
Anschlüsse planen
Beim Breitband ist es üblich, dass es nur einen zentralen Anschluss im Haus gibt und dann mittels Funksignal die Daten in die einzelnen Zimmer übertragen werden. Das führte oft dazu, dass in weiter entfernteren Zimmern die Übertragung nicht mehr gut war. Viele behelfen sich dann beispielsweise mittels Power-LAN, was jedoch oft anfällig ist für Übertragungsstörungen.
Wer jedoch vorab die Glasfaser plant, kann beispielsweise den zentralen Punkt im Haus so wählen, dass alle Räume gleichermaßen gut mit dem Internet versorgt werden. Bei der Planung sollte man sich durchaus Optionen offen halten, etwa für einen zukünftigen Ausbau oder die Adaption von Räumlichkeiten. Oft werden Kinderzimmer in Medienräume umgewandelt, wenn die Kinder erst einmal aus dem Haus sind. Hier sollte durchaus vorausschauend geplant und bestimmte Zimmer gut vernetzt werden.
Drei Komponenten
Um Glasfaser im Haus verlegen zu können, braucht es drei verschiedenen Komponenten. Die erste Station ist der Hausübergabepunkt. Dabei handelt es sich um den Punkt, bei dem die Leitung aus dem öffentlichen Raum an das eigene Haus angeschlossen wird. Dieser befindet sich in der Regel im Umkreis von drei Metern zur Hauseinführung. Der Übergabepunkt muss von einem Fachpersonal gesetzt werden.
Die nächste Komponente ist die Network Termination. Diese kann prinzipiell überall im Haus installiert werden. Es muss lediglich ein 230-Volt-Stromanschluss in einer Entfernung von maximal 1,2 Metern sein. Die Network Termination benötigt eine konstante Stromversorgung. Für eine gute Netzabdeckung im Haus sollte sie in jedem Fall an einem zentralen Punkt sein.
Mit der Network Termination wird dann mittels LAN-Kabel ein Router verbunden. Er verteilt dann das Signal im ganzen Haus und es können Geräte mittels WLAN verbunden werden. Daneben besteht auch die Möglichkeit, weitere LAN-Kabel-Verbindungen im Haus zu verlegen. Dies ist dann von Vorteil, wenn für bestimmte Geräte ein stabiles Internet benötigt wird, da es bei WLAN zu Störungen im Signal kommen kann.
Keine Ecken und Kanten
Um Glasfaser ins Haus zu bringen, wird in der Regel Multimode verwendet. Dabei handelt es sich um eine Variante des Glasfaserkabels, das mehr Signale transportieren kann. Allerdings ist Glasfaser im Vergleich zum Breitbandkabel deutlich empfindlicher. Es darf beispielsweise nicht geknickt werden und lediglich rundliche Ecken bilden. Aus diesem Grund wird es meist in einem Leerrohr verlegt, damit auch kein großer Zug auf das Kabel kommt.
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